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Dienstag, 22. April 2014

Projekt: Wer oder was sind eigentlich diese #Distelfalter? #3

Unsere Raupen hatten sich also verpuppt und wir konnten nichts tun außer Warten.
Wenn ihr das Projekt bisher nicht verfolgt habt, könnt ihr HIER und HIER gerne noch mal nachlesen.

Für uns stellte sich nun allerdings die Frage, wie wir die Wartezeit überbrücken? 
Nun, es hatten sich ein paar Fragen aufgetan, während wir Familie Nimmersatt so beobachtet hatten.

Woher kommen diese Fäden, die uns eher an Spinnen erinnerten?

Was fressen Raupen, die mal Distelfalter werden wollen, eigentlich?

Sehen alle Schmetterlingspuppen gleich aus oder ist das von Art zu Art unterschiedlich?

Woher kommen die Distelfalter eigentlich? 


Unser Kopf wollte Futter!


Vorkommen
Distelfalter sind Wanderfalter und damit kommen sie (fast) überall vor. Man tut also der heimischen Natur nichts Schlechtes, denn wenn sie nicht gerade von uns gezüchtet werden, kommen sie alleine über das Meer hierher geflogen. Die größte Chance einen Distelfalter in der Natur zu sehen, ist in den Monaten von Mai-Juli. In manchen Jahren sind sie häufiger verbreitet, in anderen weniger. Die Kälte vertragen die Falter nicht besonders gut, so dass sie sich dann wieder auf den Weg in südlichere Gefilden machen. Wieso Distelfalter wandern, ist bisher nicht geklärt. Auf der Suche nach den Sinn des Lebens wahrscheinlich wohl eher nicht ;-)

Nahrung
Der Distelfalter und seine Raupen fressen am Liebsten Disteln – ob nun Kratz- oder Ringdisteln ist ihnen dabei egal. Das ist irgendwo keine Überraschung. Irgendwoher muss der Name ja kommen ;-) Aber auch Kürbis- oder Malvengewächs und Brennnesseln, gehören auf ihren Speiseplan.

Entwicklung
Jeder Falter macht vier verschiedene Stadien durch. Zuerst ist da natürlich das Ei, das die Distelfalter-Weibchen an Blättern ablegen. Aus diesem Ei schlüpft die Raupe.
Die Raupe hat natürlich sehr viele Fressfeinde. Je nach Art haben die Raupen Schutzmethoden entwickelt. Die Raupen des Distelfalters sind durch ihre schwarze Färbung auf der Erde oder an Baumrinden gut getarnt. Um aber wirklich ungestört Fressen zu können, spinnen sie ihr Netz, dass sie noch zusätzlich vor Fressfeinden schützen soll. Es dient auch gleichzeitig als Kotablage. In unserem Becher waren nach einer Zeit schwarze Kügelchen zu finden, bei denen ich mich die ganze Zeit fragte, was das eigentlich ist. Sie schienen mir doch ziemlich groß für eine Raupe, aber auch Raupen machen Mist. Und wenn ich das so sagen darf, nicht zu knapp!!!
Die Raupen leben jedoch solitär, auch wenn sich mehrere Raupen in einem Gespinst befinden (können). Das könnte die „Kämpfe“ erklären, die wir beobachten konnten. In einem kleinen Becher ist es auch wirklich schwer sich aus dem Weg zu gehen – vor allem, wenn man bereits beachtlich gewachsen ist.
Das vorletzte Entwicklungsstadium ist die Puppe. Ganz schön tricky, denn Kokon ist nicht gleich Puppe und Puppe ist nicht gleich Kokon. Tagfalter verpuppen sich, während nur Nachtfalter in einem Kokon zu einem solchen werden. Der Kokon dient noch einmal als besonderer Schutz und beinhaltet z.B. auch noch die letzte Raupenhaut so wie durchaus auch Laubblätter, die mit eingesponnen werden. Der Distelfalter ist allerdings ein Tagfalter, also verpuppt er sich nur.
Wie wir schön beobachten konnten, hängt sich die Distel-Raupe am liebsten kopfüber herunter, weswegen man es dann auch Stürzpuppe nennt. Das Gegenteil dazu ist übrigens die Gürtelpuppe.

Ist das nicht Wahnsinn, dass man hier bereits die Flügel des Schmetterlings durchschimmern sehen kann?

Das letzte Stadium ist dann der entwickelte Schmetterling. Der Distelfalter gehört zu den Wanderfaltern und legt locker 2000-3000km Weg zurück. Eine beachtliche Strecke für so ein kleines Wesen!

So, dass war ein bißchen viel Theorie ;-) Aber vielleicht fandet ihr das eine oder andere ja auch sehr interessant. Im Zuge dieser Recherchen ist mir die #Biosphäre Potsdam ins Auge gefallen, die ich mit meinem Kindern auf jeden Fall als Abschluss zu diesem Projekt besuchen möchte!

 Quelle:
Bildquelle:
1.       http://artengalerie.makro-forum.de/albums/userpics/10014/img_7015_727.jpg


2 Kommentare:

  1. Hallöchen,
    interessant... das letzte Mal habe ich mich damit in der Grundschule in Heimat-Sachkunde beschäftigt. :) Ich finde es toll, dass du so schöne Themen ansprichst und sie deinen Kiddies nahebringt. Bei mir dauert es zwar noch ein Weilchen, bis mein Kind überhaupt auf der Welt ist, allerdings werde ich mir deinen Blog sicher noch öfter zu Gemüte führen.
    Ich habe dich zum Liebster-Blog-Award nominiert und würde mich freuen, wenn du mitmachst. Alle Infos dazu findest du auf meinem Blog. :)

    Liebe Grüße
    Schächtelchen

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  2. Hallo Schächtelchen,

    so ging es mir auch ;-) Ich kann gar nicht sagen, wen dieses Projekt mehr Spaß gemacht hat - lach.
    Danke für die Nominierung! Mich freut es wirklich sehr, dass hier doch der eine oder andere mit liest und sogar interessant findet. Schaue bezüglich des Awards gleich mal vorbei.

    Liebe Grüße
    Rose

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