Wer ich bin

Mittwoch, 12. Februar 2014

Serie: Das Leben als zweifache Jungs-Mama oder Allein unter Männern #1

Eigentlich wollte ich am Ende des Monats hier immer meine Eindrücke niederschreiben, wie es alleine mit zwei kleinen Prinzen ist. Tja, meine Abschlussfeier hat mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht :D Mein Gott, ich werde alt. Anders kann ich es mir nicht erklären! Sicher, mein Körper musste sich auch erst mal wieder daran gewöhnen, wie es so ist, Alkohol in der Blutumlaufbahn zu haben. Dennoch ist das kein Grund fast drei Tage deswegen mehr oder weniger flach zu liegen - grins. Wenn ich wenigstens bis zum Umfallen getrunken hätte, könnte ich das ja noch nachvollziehen, aber nur, weil man nach so langer Zeit mal bis morgens tanzen war, müssen einem Körper und Geist das doch nicht so quittieren. 
Na ja gut, nun werde ich diese Serie also wohl eher immer in der Mitte des Monats fortführen ;-)

Ja, ich bin nicht nur Veranstaltungskauffrau seit kurzem, sondern vor allem seit drei Monaten auch stolze Zweifach-Mama von zwei wundertollen Söhnen. Überraschung! Das hättet ihr jetzt nicht gedacht, oder? Woher auch, handelt doch nur jede 2. Post davon - haha.

Während ich hier schreibe, liegt mein kleines Milchmonster auf dem Bett und erzählt seinen Elfen- und Feenfreunden wie sein Tag bisher so war. Ich dachte, diesen Moment nutze ich mal, um die letzten Monate mit meinen Kids Revué passieren zu lassen.


Also: Wie ist es denn nun so mit zwei Kindern?


Ehrlich, ich hätte es mir mit zwei Kindern viel, viel stressiger vorgestellt. Aber mein kleines Milchmonster ist ein kleiner Strahlemann. Und mein Chaosprinz der allerbeste große Bruder, den man sich vorstellen kann. Sicher, es gab auch schon die eine oder andere Nacht, da hat das Milchmonster etwas rumgemosert oder den einen oder anderen Abend, da wollte er nicht gleich schlafen. Aber ingesamt überschaubar und ansonsten alles eher entspannt. Und selbst, wenn es mal in der Nacht laut wird, bekommt davon auch nur die Mama was mit. Der große Bruder verpennt die Geschichte. Das finde ich wirklich erstaunlich, immerhin schlafen wir hier im Familienbett!

Ich erinnere mich noch gut an die ersten Tage, als ich das allererste Mal alleine mit meinen beiden Lieblingsmenschen zu meiner Mama fahren wollte. Ich brauche nur in den Bus steigen, fahre 10min und bin mehr oder weniger da. Dennoch war ich irgendwie aufgeregt. Was, wenn mir der Große plötzlich über die Straße abzischt? Vielleicht auch, weil ich ihn schicke und nicht richtig auf den Verkehr geschaut habe, weil ich vom Milchmonster abgelenkt wurde? Was, wenn das Milchmonster im Bus anfängt zu quaken und der Chaosprinz sich zeitgleich auf den Hosenboden setzt und anfängt rumzubocken? Ein mulmiges Gefühl war schon dabei ...
Heute ist es eine Selbstverständlichkeit. Man gewinnt viel an Gelassenheit. Wenn das Milchmonster mal ein Konzert in der Bahn geben will, während ich mich aber gerade um den Chaosprinzen kümmern muss, dann gibt er eben sein Konzert. Hallo? Es ist immerhin kostenlos! Vielleicht kein Ohrenschmaus, aber umsonst. Was meinen Chaosprinzen angeht, konnte ich mich bisher stets auf ihn verlassen. Darauf bin ich richtig stolz! Schlägt er Zuhause vielleicht mal über die Strenge, weil er nicht weiß, wohin mit seiner Energie, ist er unterwegs immer konzentriert und bei der Sache.

Zwei Kinder haben mich noch zu einer Erkenntnis gebracht: Ein strukturierter Alltag ist irgendwo spießig, erleichtert aber Mama und Kindern den Alltag ungemein! Beim 1. Kind saß man manchmal bis mittags noch im Schlafanzug und war ungeduscht. Es herrschte eine gewisse Anarchie. Und das hatte was für sich, konnte man es irgendwie auch nicht richtig ändern, weil alles noch so neu und chaotisch war. Etwas von Freiheit und Ungebundenheit, obwohl man als Mutter wohl nicht wirklich davon sprechen kann. Aber sowas birgt auch großes Konfliktpotenzial. Vor allem schürt es Konflikte mit sich selbst.
Hier verschafft mir dieser strukturierte Alltag etwas, was ich eigentlich seit vier Jahren nicht mehr wirklich kannte: Freie Mama-Zeit am Abend! Mein großer Prinz war immer ein schwieriger Schläfer. Nicht das Schlafen an sich, sondern das Einschlafen war ein Problem. Ich hatte die Wahl: Entweder ich gehe mit meinem Sohn um 20 Uhr schlafen und bin dann meistens auch mit eingeschlafen, weil der es locker geschafft hat 1 - 1,5 Stunden zum Einschlafen zu brauchen oder er blieb solange wie ich auf. Seitdem der kleine Bruder aber ebenfalls um 20 Uhr in die Falle muss, ist das für meinen Großen (fast) auch gar kein Problem mehr. Spätestens ab 20:30 Uhr kann ich das tun, was Erwachsene tun - und sei es, sich mal auf die Couch zu lümmeln und "Games of Thrones" schauen. Eine Sache, die ich mit wachen Kind schlecht schauen konnte...


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