Wer ich bin

Montag, 5. August 2013

Wenn das Gewissen an die Tür klopft!

Mit jeden Tag liebe ich meinen Sohn mehr <3 Das Vorschulalter ist wirklich eine tolle Zeit! Man kommt kaum mit den Fortschritten seines Kindes hinterher und wundert sich manchmal, wie gewisse Informationen bereits verarbeitet und Schlüsse daraus gezogen werden.

Als ich Kilian heute von der Tagesmutter abholte, fragte ich ihn  - wie immer - wie denn sein Tag gewesen wäre. Er erzählte  mir, dass heute die eine Tochter der Tagesmutter mit Freund mal wieder da gewesen wäre. 
Zur kurzen Erklärung: Im Prinzip leben die Tageskinder eine Art Großfamilie. Die Tagesmama hat 3 Töchter, die sich ebenfalls um die Zwerge kümmern. Das ist für die Kinder eine tolle Erfahrung, gerade auch für Kinder von alleinerziehenden Elternteilen oder ohne Geschwisterkinder.

Ich fragte Kilian, welche der Töchter denn sein Liebling wäre und er sagte nur: "Keine." Also fragte ich nach, warum er denn keinen Liebling hätte, ob er nicht gerne zur Tagesmutter geht. Mein Sohn meinte nur: "Du bist doch meine Liebste!" Wenn einem da das Mama-Herz nicht aufgeht! 

Aber solche Momente machen mich auch ein wenig wehmütig. Ich vermisse die Baby-Zeit mit meinem Terror-Prinzen. Gerade jetzt wo ich schwanger bin, habe ich doch immer öfter das Gefühl, dass ich die Baby-Zeit mit ihm schon vergessen und vor allem nicht so "gewürdigt" habe, wie ich es jetzt in der Schwangerschaft mit seinem kleinen Bruder tue. Ich genieße diese Schwangerschaft bewusster, erlebe sie mehr. Besonders, wenn ich das kleine Brüderchen strampeln spüre, was sehr häufig vorkommt und manchmal fast schmerzhaft ist, versuche ich mich daran zu erinnern, wie es damals bei Kilian war - aber ich erinnere mich kaum :-( 

Sicher, die Zeit  zur Trennung damals war einfach anstrengend und eine ganze Weile konnte ich mich vor lauter Liebeskummer und Verrat auch nicht mit meiner Schwangerschaft beschäftigen. Ich frage mich, ob es viel daran liegt, dass  die letzten 3 Monate Schwangerschaft mit meinem großen Jungen wie von einem Nebelschleier ummantelt sind.
Und der ganze Stress damals, tat auch meinem Sohn nicht gut. Er war kein einfaches Baby und ist ja auch heute nicht gerade das pfegeleichteste Kleinkind. Wissbegierig, neugierig, aber auch stur, schlaflos und manchmal etwas aufbrausend. Wenn ich  nicht bei der Geburt im Juli 2009 dabei gewesen wäre, würde ich steif und fest behaupten, er sei vom Sternzeichen Widder.

Manchmal bin ich daher jetzt schon traurig, dass die Schwangerschaft mit meinem 2. Sohn in 3 Monaten ein Ende hat. Manchmal bin ich auch sehr froh darüber, wenn ich um 4:00 Uhr aufwache und nicht mehr schlafen kann, weil ich bereits jetzt schon keine erholsame Schlafposition mehr finde ^^ Ich bin natürlich wahnsinnig auf den kleinen Mann gespannt und wie sich dann hier bei uns das Leben verändern und entwickeln wird. Jedoch habe ich auch Sorge, dass mein schlechtes Gewissen wachsen wird. Dabei brauche ich eigentlich ein schlechtes Gewissen haben, oder?
Damals war ich in einer Schock-Starre, als ich mich trennte, konnte mich auf das Würmchen gar nicht freuen und habe die meiste Auswahl an Babyausstattung meiner Mutter überlassen. Ich litt viel unter finanziellen Sorgen, die im Grunde unbegründet waren, aber mein Herz doch sehr beschwerten.
Jetzt "gönne" ich mir einen guten Kinderwagen, erfülle mir damit einen kleinen Traum, schaue regelmäßig nach Babyklamotten, informiere mich über die neusten Must-Haves. Und doch bleibt eines gleich: Die Zeit rennt und ich komme nicht hinter *lach* Meine Ausbildung und der große Bruder halten mich auf Trab. Ich kenne einige werdene Mamis, die brav jeden Sonntag ein Bauchfoto schießen, den Umfang messen und momentan so ihre kleinen Beziehungsproblemchen mit den Männern aushadern. Ich glaube, Bauchfotos habe ich in dieser Schwangerschaft gerade mal zwei Stück geschossen, Umfang habe ich weder in dieser, noch bei Kilian gemesen und diese komischen Vitaminpillen liegen hier zwar zuhauf herum, aber genommen habe ich sie bisher zweimal. Es gibt wohl Dinge, die bleiben gleich ;-)
Außer der Teil mit dem Beziehungsstress. Ja, Babyglück ist eben auch eine Beziehungsprobe. Gut, dass ich diesem Problem dieses Mal aus dem Weg gehe.


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