Wer ich bin

Freitag, 8. August 2014

Wir wollen die Begleithundeprüfung machen!

Ende 2015/Anfang 2016 möchte ich mir – nach langem hin und her überlegen – einen Herzenswunsch erfüllen.

Die Trauer meines geliebten Seelenherzes ist an manchen Tagen noch vorhanden wie am 1. Tag, als mir wirklich bewusst wurde, dass er nicht mehr da ist. Als ich vor meiner Wohnungstür stand, den Kopf dort ablegte, die Tür aufschloss und zögerte, eh ich in meine totenstille Wohnung eintrat. Ich vermisse ihn!

Vor kurzem mussten wir dann den letzten aus unserer “Gang” einschläfern lassen. Sein Zustand hatte sich innerhalb zwei Wochen plötzlich und sehr dramatisch verschlechtert. Die Diagnose beim Tierarzt war das Todesurteil: Krebs. Icecream war “nur” eine Katze, die ich eigentlich mal dafür angeschafft hatte, damit mein Seelenherz Shaddow Gesellschaft Zuhause hat, wenn ich arbeiten war. Er hat seine Rolle voll und ganz und gut ausgefüllt. Und wie alle unsere Tiere, war es irgendwann natürlich nicht mehr “nur” eine Katze, sondern ein Familienmitglied, mit dem ich richtig viel durchmachen musste.

Trotzdem oder gerade deswegen erlösten wir ihn bei der Diagnose und ich werde nie vergessen, dass Icecreams letzte Atemzüge im Takt zu den läutenden Kirchenglocken gezogen wurden.

Allerdings frage ich mich jedes Mal, wenn ich ein geliebtes Tier über die Regenbogenbrücke schicken muss, ob ich diese Entscheidung wirklich noch ein weiteres Mal treffen kann und will. Man glaubt, man gewinnt an Erfahrung und damit an Gelassenheit. Nun ja, ich kann ganz klar sagen, dass dem nicht so ist! Jedes Mal denkt man, man hat noch ewig Zeit, muss sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen und steht dann wieder ganz plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung vor der Entscheidung. Eine Entscheidung, die einem eben nicht mit der Erfahrung leichter fällt, weil es jedes Mal einzigartig und plötzlich ist. Der Gedanke, dass man so viele Jahre mit diesem Tier verbringen konnte und sie ein gutes Leben bei einem hatten, tröstet nicht wirklich. Im Nachhinein bleibt immer die Frage, ob man wirklich richtig entschieden hat, selbst wenn bei einer Diagnose wie ein faustgroßer Tumor im Bauch und einem alten Kater sich diese Frage nicht stellen sollte. Oder bei einem alten Hund, der plötzlich im Flur liegt und gelähmte Hinterbeine hat. Eigentlich ist da die Entscheidung ganz klar und logisch und man ist als Besitzer, aber vor allem als Freund in der Pflicht, dieses Leid zu beenden. Beim Tier können wir das immerhin. Ein fader Beigeschmack bleibt aber trotzdem. Wer entscheidet schon gerne über Leben und Tod?

Ob es die Regenbogenbrücke wirklich gibt oder nicht, werde wir erst erfahren, wenn wir bereit sind unsere tierischen Freunde dort abzuholen. Bis dahin ist das aber ein sehr schöner Gedanke, der auch irgendwo beruhigt und ein gutes Gefühl hinterlässt. Beim Gedanken wie unsere “Gang” dort oben ihr Wiedersehen feiert und jeden Tag miteinander verbringt, spielt, frisst und streitet, wird mir immer ganz warm ums Herz.

Einmal steht mir die Entscheidung zwangsweise noch bevor. Wenn auch hoffentlich erst in vielen Jahren. Und trotz alledem, dass ich nach Icecreams Tod dachte, ich möchte diese Entscheidung nicht mehr treffen müssen, die dann logischerweise nur eine Konsequenz mit sich bringt, nämlich kein Tier (in meinem Fall ganz explizit einen Hund) mehr anzuschaffen, schleicht sich doch immer wieder eine Sehnsucht in mein Herz.

Sie ist da. Immer. Nur nicht immer voll präsent. Manchmal hält sie sich zurück, nur um in einem Überraschungsmoment voll zuzuschlagen.

Nun könnte man sagen, dass ich ja einen Hund habe. Ich persönlich sehe Lucy zwar als alles mögliche (Pupskanone, Chaosqueen, Schnarchnase und eine Ähnlichkeit mit dem Drachen Ohnezahn aus “Drachen zähmen leicht gemacht” ist auch vorhanden), aber ein “richtiger “ Hund ist was anderes. Oh, ich bin gemein, ich weiß. Ich liebe sie trotzdem und natürlich gehört sie auch biologisch gesehen zur Gattung Hund. Und sie ist dazu auch noch ein toller Hund, der sehr liebevoll im Umgang mit Kindern ist und jeden unserer Tage etwas actionreicher und spannender macht.

Aber mein Traumhund ist und war immer ein Deutscher Schäferhund. Deswegen war mein 1. Hund eben auch ein Schäferhund. Mit allen Höhen und Tiefen. Und nachdem ich mir darüber klar geworden bin, ob ich eine Entscheidung über Leben und Tod noch einmal mehr treffen kann oder die Option nie wieder einen Hund zu haben, möglich ist, erinnerte ich mich an die Worte von Loriot:


Ein Leben ohne Hund ist möglich - aber sinnlos.



Nun habe ich allerdings zwei kleine Kinder, eine chaotische und unerzogene Pupskanone, keinen Führerschein und kein Auto. Also ein Schäferhund wird hier garantiert nicht morgen einziehen (können). Dafür müssen wir erst einmal die Grundlagen schaffen.

Grundlage Nr. 1: Führerschein und Auto. Ich habe keine Lust mit einem großen Hund auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen zu sein. Mit zwei Kindern dazu, werde ich sowieso sofort als Asoziale abgestempelt. Grundsätzlich ist es mir egal, was andere Menschen von mir denken, aber auf den Spießroutenlauf habe ich einfach keine Lust und öffentliche Verkehrsmittel mit einem großen Hund zu fahren, ist alles andere als lustig. Den Praxistest habe ich mit Shaddow bereits gemacht.
Grundlage Nr. 2: Eine größere Wohnung. Das ist ganz klar. Ist in unserem Fall allerdings mit und ohne Familienzuwachs von Nöten.

Grundlage Nr. 3: Lucy geht es an den Kragen! Vorbei die Zeit, in der sie ihren sturen Kopf durchsetzen und ihre Freiheit genießen durfte. Wir wollen die Begleithundeprüfung machen!

Und über unsere Trainingserfolge und auch Rückschläge werde ich hier demnächst schreiben und euch daran teilhaben lassen Smiley Das war ja mitunter auch ein Grund, den Blog neu zu starten, denn das Thema Hund kam hier viel zu kurz.

Ich würde mich freuen, wenn mich der eine oder andere dabei begleitet – sei es aus Interesse, um sich Tipps abzuholen oder mir auch Tipps zu geben. Denn eines kann ich sagen: Eine Bulldogge zu erziehen, ist dann doch noch mal anders als einen Schäferhund. Sei es nun dank rassetypischer Charaktereigenschaften oder aber einfach, weil eben jeder Hund auch ein Individuum ist.

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